Noch etwas über die Raunächte …

| 26. Dezember 2012

Seit gestern sind wir nun mitten drin in den heiligen Nächten. Wichtig in dieser Zeit sind eine gute Beobachtungsgabe und eine wache Aufmerksamkeit für die Magie der Raunächte.

Gestern war hier ein nasser, grauer Tag. Gerade an solch einem Tag ist es schön, die Seele mit guten Räucherdüften zu verwöhnen. Ich habe mir für die Weihnachtszeit eine eigene Räuchermischung hergestellt, die mich und meine Familie an diesen Tagen verwöhnt. Duft und Rauch besitzen eine reinigende Kraft und unterstützen uns beim Innehalten. Sie machen es uns einfacher, von überholten Dingen Abschied zu nehmen, unsere innere Harmonie wieder herzustellen und die eigenen Kräfte zu erwecken und zu stärken.

In den Raunächten gibt es besondere Naturphänomene, Märchen, Legenden, Mythen und Aberglaube.

So z. Bsp. bei den Rehen – sie haben im August ihre Brunftzeit, aber das befruchtete Ei bleibt bis jetzt im Eileiter. Erst jetzt in den Raunächten beginnt sich das Ei zu entwickeln, es entsteht ein neues Wesen.

Auch wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass in dieser Zeit die Ruhephase der Pflanzen und Samen endet. Die Samen beginnen tief in der Erde zu keimen und in den Pflanzen regen sich die Säfte und beginnen zu steigen.

Viele bekannte Märchen spielen in der Zeit der Raunächte. Da wären zu nennen: A Christmas Carol, Knecht Ruprecht, Frau Holle, Aschenputtel, Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, Sterntaler, Die Schneekönigin …

Im Volksmund sagt man über die Raunächte u.a., dass man vor Beginn gründlich aufräumen soll (deshalb höchstwahrscheinlich das Putzen und Aufräumen vor Weihnachten). Weiterhin sollen alle Räder still stehen, d.h., es wird nicht gesponnen, gewaschen, gemahlen, weiterhin soll nicht ausgemistet werden.

Die Türen sollen leise geschlossen werden, denn wer in dieser Zeit die Türen zuknallt, muss im neuen Jahr mit Unfrieden im Haus rechnen.  Bettzeug und Wäsche soll nicht im Freien gelüftet und Haare und Nägel sollen nicht geschnitten werden.

Geliehenes sollte bis zum Beginn der Raunächte wieder zurück gegeben werden und wer etwas verliehen hat, soll es bis dahin wieder zurück bekommen haben.

Träume, die man in dieser Zeit hat, sollen in Erfüllung gehen, fehlende Knöpfe an einem Kleidungsstück sollen ersetzt werden.

Heilkräuter haben in dieser Zeit eine besonders große Wirkung, und das Wetter in den Raunächten soll das Wetter im neuen Jahr bestimmen …

Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wie Sie die Raunächte für sich erleben können. Lassen Sie einfach mal Ihre Seele baumeln, lassen Sie sich Zeit zum Innehalten. Hören Sie darauf, was Ihnen Ihre innere Stimme zuflüstert. So befreien wir uns von altem Ballast, schmieden Pläne für die kommende Zeit und schöpfen Kraft für das kommende Jahr … und diese Kraft können wir alle gut gebrauchen.

Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr, viel Gesundheit, gute Menschen in unserer Nähe und wie immer ein wenig Gelassenheit manchen Dingen gegenüber.